3. Antitrust versus Aktienkurs (1)
Mit einem atemberaubenden Tempo peil Big Blue beim Umsatz die 100 Milliarden Dollar Grenze an. "Wir werden in den achtziger Jahren um durchschnittlich 20 Prozent wachsen", hatte John Roberts Opel, 58, Chairman des Technologie-Riesen im August 1981 bei der Ankündigung des Personal Computers vorhergesagt. Erfüllt sich diese Prognose, wird IBM 1990 knapp 150 Milliarden Dollar umsetzen.
Seit Ende der sienziger Jahre versucht der Computerriese, sich mit aller Macht von einer Vergangenheit zu verabschieden, die über ein Jahrzehnt hinweg von dem 1969 initiierten Antitrust-Verfahren bestimmt war. "Das hing 13 Jahre lang wie eine finstere Wolke über uns", erinnert sich IBMs früherer Chairman Frank T. Cary, Opels Vorgänger. (1)
Am 8, Januar 1982 war der unglückselige Prozess endgültig niedergeschlagen worden, nachdem sich bereits 1978 angedeutet hatte, dass die bestehenden Antitrust-Vorschriften mehr und mehr an Gültigkeit verloren. "Ohne Verdienste", hatte William F. Baxter, Vertreter der Anklage und von Präsident Ronald Reagan einberufener Chef der US-Kartellbehörde das "Methusalem"-Verfahren abgekanzelt.
Nur um durchschnittlich 13 Prozent waren in den siebziger Jahren die Umsätze des Giganten gestiegen. Das war deutlich unterhalb des Branchendurchschnitts von rund 20 Prozent. IBMs Weltmarktanteil sank denn auch von 60 Prozent im Jahre 1967 auf knapp 40 Prozent 1980. "Unser Aktienpreis war eine Enttäuschung", klagte noch im Frühjahr 1981 John Robers Opel vor 1.154 Aktionären in Kansas City über die Kursentwicklung des Giganten in der 70er Dekade.
Während Newcomer wie Digital Equipment, Hewlett-Packard, Nixdorf, Wang oder Tandem das große Rennen um die Zukunftsmärkte machten, konnte der blaue Riese nicht mithalten. DEC oder Wang wachsen zum Beispiel jährlich um 35 Prozent. Sie schütteten zwar keine Gewinne an die Aktionäre aus, dennoch waren sie als Aktie äußerst begehrt. Dadurch das der Profit in der Firma blieb, kletterte der Börsenkurs dieser Firma unentwegt nach oben.
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