3. Antitrust versus Aktienkurs (3)
Cary, dritter in der direkten Nachfolge des Firmengründers Thomas J. Watson Sr., musste erleben wie der Kurs im Vergleich zum Gewinn immer weiter schrumpfte. Übertrumpfte der Börsenwert der Aktie den Gewinn in der Watson-Ära noch um den Faktor 40 bis 50, so war er jetzt nur noch zehn bis 15 mal höher. "Es wäre kaum möglich gewesen, diese Erfolge zu wiederholen. Und das hat ja auch niemand erwartet. Nichtsdestotrotz ist es enttäuschend, wenn der Wert der Aktie ausgerechnet in der Zeit sinkt, in der man selbst die Firma führt", hadert der erfolgreiche Stanford-Schüler Cary mit dem Schicksal.
Aber auch heute glauben selbst die größten Optimisten nicht, dass IBMs Kurs jemals wieder an die legendäre Watson Ära anknüpfen kann. So lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis der IBM-Aktie Mitte 1984 bei dem Faktor 11 gegenüber dem erwarteten Gewinn von 10,50 Dollar je Share. Als "absolut lächerlich" stufte der Wall-Street-Analyst Robert Kirby, Chairman von Capital Guardian Trust in Los Angeles, dieses Verhältnis ein. (3)
Doch das wird so nicht bleiben. Denn alles spricht für einen neuen Höhenflug der Aktie des profitabelsten Unternehmens der Welt. Die Gewinne steigen weiter: um rund 20 Prozent im zweioten Quartal 1984. Und die Wall-Street-Auguren, die einen Gewinnanstieg um 14 Prozent für 1984 prophezeiten, fangen an, ihre Erwartungen wieder nach oben zu schrauben. "Alle Trends sind intakt", meint Harry Edelson, Analyst bei der First Boston Corp.. "Wenn es irgendeine Überraschung gibt, dann für diejnigen, die glaubten, dass das Wachstum sich verlangsamen würde."
Dokumentation: Frank T. Cary (Bild)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen