Vor allem aus Sorge vor der Supermacht AT&T-Philips suchen nun einige der europäischen Amtsbaufirmen in bilateralen Verhandlungen Schützenhilfe bei IBM. Der Computermulti ist seit einem halben Jahrhundert in Europa präsent und beherrscht hier - wie in allen Industriestaaten - das EDV-Business. Er setzt in Europa, dem mit 27 Milliarden Dollar zweitgrößten Computermarkt der Welt, allein zehn Milliarden Dollar um und ist einer der größten Steuerzahler.
IBM drängt ebenfalls mit aller Macht in das Geschäft mit der Telekommunikation. "Wir glauben, dass es bald unmöglich sein wird, zwischen Firmen zu unterscheiden, die als Computerhersteller begannen und solchen, die der Telekommunikation entstammen", meint Kaspar V. Cassani, IBMs Europa-Präsident. "Das ist der Grund, warum wir die Telekommunikationsmärkte betreten wollen." (1)
Und John Akers, Präsident der IBM Corp., hat den Telekommunikationsmarkt bereits zu einem der wichtigsten Wachstumsmärkte erklärt, wenngleich "unser Anteil an der Kommunikationswelt sicherlich klein ist."
Das kann sich jedoch bald ändern. Bereits seit 1968 bemüht sich der US-Gigant in Europas Fernmeldewelt Fuß zu fassen. Mit einem in Frankreich entwickelten Telefoncomputer wollte der Riese damals in das lukrative Geschäft mit den Nebenstellenanlagen eindringen. Doch die Postgesellschaften verwehrten dem Newcomer den Einstieg, indem sie ihm lange Zeit für die elektronische Anlage keine reguläre Zulassung für das öffentliche Netz geben wollten.
Der heimliche Grund: Die traditionellen Telefonbaufirmen, die über die Postmonopole einen Großteil ihrer elektromechanischen Anlagen vertrieben, konnten technologisch lange Zeit nichts Gleichwertiges liefern.
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