Sollte IBM tatsächlich solch ein Vertrag gelingen, dann würde SNA zum ersten Mal ein öffentlicher Standard. Damit hätten die Europäer die einzigartige Chance, den Computergiganten zu einer sehr schnellen Offenlegung seiner Schnittstellen zu zwingen. Dennoch würde SNA die nationaleuropäischen Hersteller auch weiterhin plagen. Meint Dr. Reinhard Veelken, Manager im Unternehmensbereich Datenverarbeitung von Siemens: "Wir möchten nicht, dass SNA ein Standard wird. Denn jedesma, wenn es gerändert wird, weiß dies IBM zwei Jahre voraus." (3)
Die Bemühungen der europäischen Hersteller, im Verein mit AT&T die Expansion von IBMs normativer Kraft in den Bereich der öffentlichen Netze abzuwehren, haftet indes nach Meinung von Insidern "etwas Rührendes" an, wenngleich sie bereits erste Erfolge verzeichnen können. So darf IBM auf Intervention des britischen Computerherstellers ICL bei dem Projekt "Cashless Shopping", das sie gemeinsam mit British Telecom im Auftrag des Committee of London Clearing Banks (CLCB) durchführt, nicht ihr SNA einsetzen. (4)
So soll sichergestellt werden, dass auch andere Hersteller Produkte für das Netzwerk anbieten können, ohne abhängig von IBM-Standards zu sein. Zur Kontrolle des Projektes - und vor allem auch der IBM - wurde ein unabhängiges Beratungsteam installiert, das die Gemeinschaftsarbeiten beobachtet. Insider werten dies als einen Tribut an ICL, denn die Gesellschaft war sehr enttäuscht, dass sie nicht selbst den Auftrag erhalten hatte.
Und auch in der Bundesrepublik scheiterte IBM mit dem Versuch, den neuen Postdienst "Bildschirmtext" auf der Basis von SNA zu verwirklichen.
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